12-Stunden-Tag - Die Stellungnahmen der Parteien

  • GPA-djp ©gpa-djp

Drei Fragen an die Parteivorsitzenden der Parlamentsparteien zur Arbeitszeit

Innerhalb weniger Wochen haben GPA-djp BetriebsrätInnen im Rahmen der Initiative „12-Stunden-Tag? So nicht!“ über 20.000 Unterschriften gesammelt. Die Beschäftigten haben sich mit ihrer Unterschrift klar gegen die Einführung eines generellen 12-Stunden-Tages, für mehr Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit, für die leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche und weitere Schritte zur Arbeitszeitverkürzung ausgesprochen. Die GPA-djp hat deshalb den Parteivorsitzenden der Parlamentsparteien drei Fragen zur Arbeitszeit gestellt und die folgenden Stellungnahmen erhalten. 

1. Plant Ihre Partei eine Initiative zur Ausdehnung der täglichen Höchstarbeitszeit auf 12 Stunden?

SPÖ

Nein.


ÖVP/Liste Kurz

Keine Antwort eingelangt.


FPÖ

Wir planen als Parlamentspartei keine Ausdehnung der täglichen Höchstarbeitszeit. Derzeit laufen dazu nach unseren Informationen Gespräche zwischen den Sozialpartnern. Im Sinne der Arbeitnehmerinteressen ist für uns ganz zentral, dass es bei Veränderungen bei der Arbeitszeit keine Verschlechterung für den einzelnen Arbeitnehmer gibt, dh. keine finanziellen Einbußen bzw. bei erhöhter Arbeitszeit entsprechenden Ausgleich in attraktiver Bezahlung für die Überstunden.


GRÜNE

Nein. Die Grünen lehnen die Ausdehnung der Arbeitzeit ab. Auf Grund der erheblichen Steigerung der Produktivität der ArbeitnehmerInnen, sowie der Herausforderungen auf Grund der zunehmenden Digitalisierung treten wir für eine deutliche Senkung der Wochenarbeitszeit ein. In einem ersten Schritt soll jedenfalls eine 35-Stunden-Woche erreicht werden. Überstunden sind selbstverständlich voll abzugelten. Außerdem treten wir dafür ein, Mehrstunden genauso wie Überstunden zu behandeln.


NEOS

Keine Antwort eingelangt.
 

2. Befürwortet Ihre Partei eine leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche?

SPÖ

Ja. Momentan erreicht man die 6. Urlaubswoche nur nach 25 Jahren beim selben Arbeitgeber. Dienstzeiten bei einem anderen Arbeitgeber werden nur teilweise angerechnet. Gerade in einer Zeit, in der Jobwechsel keine Seltenheit mehr sind, ist diese Regelung nicht mehr zeitgemäß. Wer 25 Jahre gearbeitet hat, hat sich die 6. Urlaubswoche verdient, unabhängig davon, ob er den Arbeitsplatz gewechselt hat oder nicht.


ÖVP/Liste Kurz

Keine Antwort eingelangt.


FPÖ

Hier sollte im Sinne der Erhaltung der Gesundheit der Arbeitnehmer durch mehr Erholung eine Ausweitung erfolgen. Auch dies liegt derzeit bei den Sozialpartnern.


GRÜNE

Ja. Die sechste Urlaubswoche soll für alle Menschen unabhängig von der Dauer einer einzelnen Betriebszugehörigkeit erreichbar sein. Die Grünen treten für eine generelle Ausweitung des Urlaubsanspruchs für Alle, unabhängig einer Altersgrenze ein. Vor Erreichen der Altergrenze soll die zusätzliche Urlaubswoche an sachliche Erfordernisse (erhöhter Bedarf an Pfl egeurlaub in der Familie, Ausbildung und Qualifikation, etc.) gebunden sein. Auf diese Weise ist der Diskriminierung von ArbeitnehmerInnen, die die entsprechende Altersgrenze erreicht haben, entgegenzuwirken..


NEOS

Keine Antwort eingelangt.


3. Unterstützt Ihre Partei weitere Schritte zur Verkürzung der Arbeitszeit?

SPÖ

Ja. Mittelfristig werden wir über Maßnahmen zu generellen Arbeitszeitverkürzungen nachdenken müssen. Da die Produktivität gestiegen ist, ist das auch bei vollem Lohnausgleich möglich. Damit sollen schlussendlich genau jene von der Produktivitätssteigerung profi tieren, die auch dafür verantwortlich sind: die ArbeitnehmerInnen. ArbeitnehmerInnen sollen außerdem das Recht auf Änderung des Arbeitszeitausmaßes (Wechsel von Vollzeit zu Teilzeit und umgekehrt, Änderung des Teilzeitausmaßes etc.) erhalten.


ÖVP/Liste Kurz

Keine Antwort eingelangt.


FPÖ

Nein, eine Verkürzung der Arbeitszeit ist der falsche Weg zu mehr Arbeitsplätzen.


GRÜNE

Ja. Siehe dazu Antwort zu Frage eins und zwei. Im Übrigen schlagen wir auch ein Modell von mit Rechtsanspruch und Rückkehrrecht versehenen Sabbaticals bei voller sozialer und existenzieller Absicherung vor. Dieses Mittel der Lebensarbeitszeitverkürzung hat dabei den wunderbaren Nebeneffekt, dass es auch den Arbeitsmarkt deutlich entlastet und keine zusätzlichen Kosten verursacht.


NEOS

Keine Antwort eingelangt.

 

Quelle gpa-djp

Seite drucken